über Müsen
Geografie
Das schöne Müsen liegt im nördlichen Siegerland. Der Ort liegt auf ca. 340 m im Rothenbachtal, einer nach Süden geöffneten Mulde, zwischen der Martinshardt mit 616,1 m Höhe, dem Kindelsberg mit 617,9 m Höhe, dem Ziegenberg mit 521 m Höhe und dem Breitenberg mit 529 m Höhe. Höchster Berg in der Umgebung ist der Hohe Wald mit 655 m Höhe. Oberhalb des Rothenbachtals, am Übergang nach Littfeld, befindet sich der Altenberg mit einem mittelalterlichen Gruben-Gelände. Am Ende des Rothenbachtals mündet der Winterbach in den Rothenbach. Nachbarorte von Müsen sind Silberg und Brachthausen im Norden, Hilchenbach im äußersten Nordosten, Allenbach im Osten, Dahlbruch im Süden, Kredenbach im Südwesten, Ferndorf im Westen und Littfeld sowie Burgholdinghausen im Nordwesten.
Geschichte
Urkundlich wurde Müsen 1079/89 als Muzhena erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Deutz erwähnt. Am 3. Juni 1335 wurde der in der Müsener Gemarkung liegende Hof Winterbach erstmals erwähnt. Am 13. Januar 1624 erfolgte die Aufnahme Müsens in das Kirchspiel und das Amt Hilchenbach. Drei Jahre später, am 3. Februar 1627, wurde Müsen nach Loslösung von der Mutterkirche Ferndorf selbständige Gemeinde.
Müsener Bergwerke
Zentrale Bedeutung für Müsen hatte seit dem Hochmittelalter der Bergbau. Die Gegend um Müsen war mit dutzenden Gruben und etlichen Hütten eines der Zentren im Siegerländer Erzrevier. Die überregional bekannte Grube Stahlberg wurde 1311 erstmals erwähnt und war bis 1931 in Betrieb. Heute befindet sich in Müsen das Stahlbergmuseum im ehemaligen Zechenhaus nebst Besucherbergwerk, in dem die Geschichte des Bergbaus im 18./19. Jahrhundert dargestellt wird.
Schicksalsschlag
1893 wurde Müsen infolge eines zweitägigen Brandes schwer verwüstet. Die Ortsmitte mit Kirche, Schule, dem Gasthof Stahlberg und 50 Wohnhäusern, fast ein Drittel aller Gebäude, brannte bei einem Feuersturm am 20. und 21. Juni ab. Der abgebrannte Ortsteil wurde bis 1901 wieder aufgebaut – weniger dicht bebaut und mit veränderter Straßenführung. Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 gehörte der Ort dem Amt Keppel an.
Kultur und Freizeit
In Müsen liegt das größte Naturfreibad Südwestfalens. Es hat eine Wasserfläche von 8000 m² und eine Liegefläche von 12.000 m². Einmal im Jahr ziehen hier die Teilnehmer des Kindelsberg-Triathlons ihre Bahnen. Oberhalb von Müsen, am Fuße der Martinshardt, befindet sich ein Feriendorf. Es wurde Ende der 1970er Jahre auf dem Gelände der früheren Grube Stahlberg errichtet. Es besteht aus Bungalows und Nurdachhäusern. Zwischen Winterbachtal und Breitenberg liegt der Rastplatz Wigrow an einer Lichtung, umgeben von Fichten, Ahorn und alten Eichen. Der Rastplatz ist mit Sitzbänken, Schutz- und Grillhütte ausgestattet, an seinem unteren Rand entspringt der Winterbach.